FC Bayern-Fanclub »Elztalbulls« stellt sich immer wieder der sozialen Verantwortung
»Ach, was muss man oft von bösen Fußballfans hören oder lesen!« In Abwandlung der ersten Worte von Wilhelm Buschs »Max und Moritz« trifft das leider immer mal wieder zu. Einen Gegenentwurf bieten die »Elztalbulls«. Der FC Bayern-Fanclub aus Kaifenheim hat nämlich neben seiner Liebe zum Rekordmeister auch die soziale Verantwortung nie aus dem Fokus verloren.
Kaifenheim (stp). Es ist kurz vor 6 Uhr an einem Samstagmorgen im November. Draußen ist es dunkel, kühl und nass, aber im Fanbus der »Elztalbulls« ist davon nichts zu spüren. Hier herrscht bereits ausgelassene Stimmung und Vorfreude auf die Bundesligapartie gegen die TSG Hoffenheim in der Münchener »Allianz-Arena«.
Aus den Bordlautsprechern schallen die Kult-Lieder vom »Jäger und seiner Lola« und dem »Weißen Hai« in der Nette – nicht zum letzten Mal. An Bord sind an diesem Tag auch 24 Bewohnerinnen, Bewohner und Betreuer von St. Martin aus Kaisersesch und Düngenheim. Keine einmalige Aktion der Bayern-Supporter, die bereits zum 18. Mal eine solche Tour für Menschen mit Handicap organisieren. »Das ist immer ein Höhepunkt für unsere Bewohnerinnen und Bewohner. Sie freuen sich riesig auf die Tour«, schwärmt Herbert Klasen von der Initiative des Fanclubs, der in den vergangenen Jahren immer wieder für soziale Zwecke aktiv war. »Insgesamt konnten wir schon rund 15.000 Euro weitergeben«, erzählt der Fanclub-Chef Alfons Darscheid nicht ohne Stolz. Die St. Martin-Tour ist eh schon eine ständige Veranstaltung des Clubs. Und die Fans aus der Einrichtung sind ganz einfach ein Teil der großen Fan-Familie.
Nur einmal machte sich etwas Unruhe breit. Eine Vollsperrung der Autobahn drückt die Stimmung, denn nur der Anpfiff rückte näher. Aber kurz nach 15.30 Uhr war es geschafft – das Stadion erreicht und der Tribünenplatz eingenommen. St. Martin-Fan Andreas ist felsenfest überzeugt, dass die Bayern mit 3:1 gewinnen werden. Eine Erwartungshaltung, die Neuer, Robben & Co. an diesem Tag nicht erfüllen – Endergebnis 1:1. Das löst aber keine größere Trauer aus, denn letztlich überwiegt die Vorfreude auf die nächste gemeinsame Tour in der kommenden Spielzeit. Dann wollen alle wieder dabei sein.